Wir brauchen Ihre Unterstützung — Jetzt Mitglied werden! Weitere Infos

Gibt es einen freiheitlichen Dresscode, Frau Gössi?

Stimmen von Schweizer Liberalen

«Offiziell gibt es tatsächlich einen Dresscode für die Fraktion, der besagt: würdige und angemessene Bekleidung, Männer mit Krawatte. Ansonsten gibt es keine Regeln. Der liberale Geist wird allerdings mit Charme, Witz und Verstand zu der nach seinem Ermessen passenden Kleidung greifen und die Farbe Rot eher meiden.»

Petra Gössi, Präsidentin der Schweizer FDP


«Der liberale Dresscode lautet – in Anlehnung an ein geflügeltes Wort – ‹dress and let dress›. Die daraus abgeleitete Hauptregel besagt, dass der Staat keine Kleidervorschriften machen soll, wo es nicht für höhere Interessen unumgänglich ist (zum Beispiel im Militär). Ob Nacktwanderer oder Burkaträgerin, ob Punk oder Nadelstreifenträger, jeder soll seine eigenen Modeentscheidungen treffen. Allerdings soll er auch die Verantwortung bzw. die Konsequenzen davon tragen.»

Andrea Caroni, Ständerat und Vizepräsident der FDP


 

«Als liberale Partei führen wir keinen offiziellen Dresscode. Jedes Mitglied bestimmt in eigenverantwortlicher Weise, in welcher Kleidung die verschiedenen Anlässe zu besuchen sind. Da machen sich natürlich auch gesellschaftliche Veränderungen bemerkbar. Bei der FDP typischerweise das Tragen von Krawatten. Noch vor zehn Jahren war es für Männer nahezu ein Must,bei Parteiversammlungen oder im Ratsbetrieb Krawatte zu tragen. Das wird heute wesentlich lockerer gesehen.»

Urs Egger, Geschäftsführer FDP Kanton Zürich


 

 

«Einen liberalen Dresscode kenne ich nicht. Das würde ja gerade dem Begriff ‹liberal› widersprechen. Liberal bedeutet wohl, alles ist okay, was weder ‹under- noch overdressed› daherkommt, und jedoch nicht ‹anything goes› oder plumpe Beliebigkeit. Liberal bedeutet aber auch, nicht uniform, sondern individuell gekleidet zu sein. Es wird daher wohl die Persönlichkeit des einzelnen betonen und weniger die Konformität. Einen eigenen, zum Wesen passenden Stil zu entwickeln und eine altersgerechte, aber doch ‹kecke Eleganz› zu bewahren, schiene mir angemessen, was nichts heissen will, da ich keinen liberalen Dresscode formulieren kann oder möchte.»

Doris Fiala, Nationalrätin


 

«Es gibt keinen liberalen Dresscode. Dies liegt daran, dass Liberale den Menschen mit seiner Persönlichkeit in den Vordergrund stellen und nicht das Kollektiv. Ein solcher Dresscode würde eine Art liberale Uniform bedingen. Uniformen dienen aber der Gleichmacherei und unterdrücken die individuelle Persönlichkeit.»

Karin Keller-Sutter, Ständerätin

»
So nonkonform dann aber auch nicht: «Mohawks», photographiert 1998 in Rotterdam von Ari Versluis & Ellie Uyttenbroek. Aus der Reihe «Exactitudes», Nr. 18.
Anarchy in the CH!

Wie die Liberalen in der Schweiz 1848 den Liberalismus abschafften, und warum die Besinnung auf anarchistische Wurzeln ihnen auch 2017 gut täte.

Abonnieren Sie unsere
kostenlosen Newsletter!