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Armutsreduktion: Made in China

Die UNO verkündete jüngst einen historischen Erfolg: 1 Milliarde Menschen konnten dank ihr der Armut entfliehen. Dank der UNO?

Die UNO verkündete jüngst einen historischen Erfolg: 1 Milliarde Menschen konnten dank ihr der Armut entfliehen. Dank der UNO? Ja, so der Tenor, denn vor 15 Jahren verabschiedete sie in einer «Millenniumserklärung» acht globale Entwicklungsziele. Eines davon: die Halbierung der weltweiten Armut. Der ehrgeizigen Erklärung folgten diverse Gipfel und Werbekampagnen. Und siehe da: tatsächlich leben heute weniger als eine Milliarde Menschen in extremer Armut – 1980 waren von ihr noch mehr als die Hälfte aller Menschen betroffen.

Folgerichtig verabschiedet die UNO nun einen neuen «Masterplan 2030». Da den acht Zielen der Millenniumserklärung ein so durchschlagender Erfolg beschieden war, enthält der neue Plan gleich 17 Ziele, gegliedert in 169 Unterpunkte. Darunter die Gleichberechtigung der Geschlechter, bessere Bildung, Gesundheitsdienstleistungen, Energieversorgung, weniger materielle Ungleichheit, nachhaltiger Konsum, Klimarettung, Biodiversität und natürlich: die endgültige Überwindung der Armut. Es ist also für jeden etwas dabei im Wunschkonzert der Entwicklungsplaner. Und weil es schon bei den Millenniumszielen so gut funktionierte, verzichtet die UNO auch diesmal konsequent auf verbindliche Vorgaben oder konkrete Massnahmen. Erneut geplant sind aber natürlich zahlreiche Gipfeltreffen. Der genaue Blick auf die jüngste Jubelmeldung der UNO lässt dann doch noch aufhorchen: Es könne, so die Verfasser ganz bescheiden, nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass die gefeierten Erfolge der Armutsreduktion tatsächlich auf Aktivitäten der UNO zurückzuführen seien. Korrekt, möchte man in aller Bescheidenheit hinzufügen, schliesslich trugen die reformeifrigen Chinesen den Löwenanteil zur Armutsreduktion bei – und zwar lange bevor die UNO ihre Millenniumserklärung verabschiedete! Wünschen wir der UNO trotzdem für die nächsten 15 Jahre ein ähnlich grosses Glück, wie sie es offenbar in den zurückliegenden hatte. Glaube versetzt ja bekanntlich Berge.

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